Bereits am 15. November 2025 fand die Mitgliedervollversammlung des VVN-BdA Leipzig e.V. statt. In gemütlicher Atmosphäre in den Räumen des Bürgerverein Messemagistrale e. V. traf sich der harte Kern der Aktiven und interssierten Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Unsere Vorsitzende Daniela Schmohl eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort, welches die Notwenigkeit von breiten Antifaschistischen Aktivitäten, die Bedeutung der VVN-BdA in der antifaschistischen Zivilgesellschaft und eine notwendige der Fokussierung auf kommunalpolitische Diskurse hervorhob.
Das Grußwort könnt ihr hier nachlesen.
Wie es unsere Satzung vorsieht legte der Vorstand einen Tätigkeits- und Finanzbericht für die Jahre 2022-2025 ab . Den Jahresrückblick 2025 könnt ihr hier einsehen. Es ist viel passiert. Das Jahr stand ganz im Zeichen der 80. Jahrestage der Befreiung. Die VVN-BdA Initiierte eine breite Veranstaltungsreihe zum Thema, die zusammen mit unterschiedlichen Gruppen und Initativen durchgeführt wurde.
Nach den Berichten schloss sich eine Debatte über anstehende Aufgaben und Herausforderungen an, in der die Notwendigkeit der Aktivitäten gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht aber auch das Erinnern an den Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion hervorgehoben wurden. Auch der angestrebte Wiedereinzug ins Erich-Zeigner-Haus zum Jahresbeginn 2026 wurde besprochen.
Nach der Debatte wurde zunächst der alte Vorstand entlasstet.
Lars Klaus Aßhauer, der als Vorstandsmitglied 2023 aus der VVN-BdA austrat wurde entlasstet.
Auch unsere langjährige Vorsitzende und treibende Kraft des Genereationenwechsels in der VVN-BdA Leipzig e.V., Klaudia Naceur, musste leider gesundheitsbedingt ihre Aktivitäten einstellen. Dir weiterhin alles Gute, Klaudia.
Die anschließende Wahl des neuen Vorstands bestätgte die bisherige Arbeit stärkte die zukünftige Arbeit personell und führte den Generationswechsel weiter. Daniela Schmohl, sitzt weiterhin dem Vorstand vor, Renate Hofner fungiert weiterhin als erfahrene Schatzmeisterin, Mirko Koch ist zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt worden und auch Karsten Kietz bleibt dem Vorstand erhalten. Als wichtige Verstärkung für die anstehenden Aufgaben ergänzen den Vorstand nun Steffi Deutschmann, Ben Leven und André Oehme und bringen sich mit Ihren Erfahrungen und Kenntnissen aktiv in die Arbeit ein.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung präsentierte Gustav Peinel, begleitet von der Illustatorin Julia Zejn, die Broschüre „Gespräche beim Tee – Der aufregende Lebensweg von Maja Günther“. Die Broschüre wittmet sich dem Leben unseres Mitglieds Maja Günther, welches leider am 22.02.2025 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Die Broschüre zeichnet die Lebensstationen einer überzeugten Antifaschistin nach und steht exemplarisch für eine weitere Aufgabe die sich der VVN-BdA Leipzig stellt:
Vorhandenessen Wissen und Erlebtes dokumentieren, für die Nachwelt sichern und in zeitgemäßer Form für nachfolgende Generationen zugänglich machen. Ein großer Dank hierfür noch einmal An Gustav für seine Texte und die Arbeit an der Broschüre.
Wir danken allen die die Mitgliederversammlung ermöglicht haben und Funktionen ausgefüllt haben. Auserdem danken wir allen Mitgliedern die sich aktiv einbringen oder durch ihre Beiträge die Arbeit unterstützen. Auch allen Sympathisantninnen und Freundinnen wünschen wir ein erfolgreiches 2026.


Im Rahmen unserer Mitgliederversammlung am 15.11.2025 wurde eine Broschüre über das Leben unseres Mitglieds Maja Günther veröffentlicht.




Dr. Margarete Blank war seit 1930 in Panitzsch als niedergelassene Ärtztin tätig und bezog zusammen mit ihrer Schwester Elenore zwei Zimmer in einem kleinen Haus in der Sehliser Str. , eines als Wohnraum eines als Praxis. Das ausgezeichnete Fachwissen, die Wärme und das Verständnis der jungen Ärztin für die Nöte und Sorgen der Menschen, die Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft der Schwestern, ließen sie sehr schnell Achtung und Vertrauen finden. Bald gewannen sie Freunde im Ort. Immer öfter wurde sie auch zu Patienten in den Nachbarorten gerufen. Selbst in Taucha war sie geschätzt und geachtet, trotz mehrerer dort ansässiger Ärzte. Später sah sich selbst die faschistische Justiz zu dem Eingeständnis gezwungen, daß „Margarete Blank eine anerkannte tüchtige Ärztin“ war.

Walter Heise kam am 08.08.1899 als Sohn eines Schlossers in Aschersleben zur Welt. Nach seinem Schulabschluss machte er eine Lehre als kaufmännischer Angestellter und trat 1917 in die SPD ein. Während des Ersten Weltkrieges verlor er beide Brüder an der Front, was ihn auch zum Parteieintritt ermutigte. 1924 zog Heise nach Leipzig um, wo er 1926 die kommunistisch geprägte Klara Burgdorff heiratete und mit ihr 1927 einen Sohn Namens Günther bekam. Durch den Kontakt mit Klaras Familie trat Heise 1931 in die KPD ein und wurde dort zum aktiven Mitglied. Aufgrund häufiger Arbeitslosigkeit engagierte sich Heise stark in der Erwerbslosenbewegung und leitete ab 1932 die Demonstrationen der Arbeitslosen in der Leipziger Innenstadt.
Nach seiner Entlassung wurde er als „wehrunwürdig“ eingestuft und stand unter ständiger Polizeiaufsicht. Bis 1942 fand er nur gelegentlich Arbeit und wurde schließlich Lohnbuchhalter in der Feuerungs- und Trocknungsanlage Fränkel & Viebahn in Holzhausen. Auch innerhalb dieser Firma setzte er seine antifaschistische Arbeit fort und wurde schließlich durch einen Gestapoinformanten wegen des Abwerfens eines Flugblattes und Antikriegsäußerungen gegenüber Arbeitskollegen denunziert. In Folge dessen wurde er am 15.08.1944 erneut verhaftet und wegen „Wehrkraftzersetzung“ am 15.12.1944 am Volksgerichtshof Dresden zum Tode verurteilt. Seine Frau Klara erhielt Walter Heises Abschiedsbrief erst am 07.03.1945 und musste zusätzlich den Verlust ihres Sohnes verkraften, der am 06.02.1945 zwei Wochen vor seinem Vater im Alter von 18 Jahren an der Front fiel.
Am Freitag, den 10.Januar 2025 trafen wir uns in kleiner Runde um 17 Uhr auf dem Südfriedhof in Leipzig um den am 11./12.Januar 1945 ermordeten Antifaschisten, der Schumann-Engert-Kresse-Gruppe zu gedenken.
Vertreter:innen des Kunstkollektiv Marinus zur Abteilung VIII, Reihe E, Grabnummer 30. Hier befindet sich das Grab von Marinus van der Lubbe, welcher am 10.Januar 1934 als Reichstagsbrand-stifter hingerichtet wurde. Bereits seit 1999 befindet sich einer von drei Gedenksteinen für Marinus auf dem Südfriedhof. Die niederländischen Künstler Ron Sluik und Reinier Kurpers-hoek gestalteten die Steine. Ein Stein findet sich im niederländischen Leiden, dem Geburtsort von Marinus, ein dritter Stein steht in Berlin vor dem Deutschen Theater. Seit 2024 weist eine Informationstafel auf das Leben und den Reichstagsbrandprozess hin.
Am Sonntag, 10.11.2024 beteiligten wir uns am gemeinsamen Gedenken zum 86. Jahrestag der Novemberpogrome. Ein Dank an alle an der Organisation des würdevollen Gedenkens involvierten.