Wer sind wir?
Wir sind Antifaschistinnen und Antifaschisten, jüngere und ältere, religiös gebundene und atheistische, Menschen von unterschiedlicher Herkunft, Weltanschauung und unterschiedlicher Nationalität.
Wofür stehen wir?
- Erhaltung und Ausprägung antifaschistischer Werte und Ideale,
- Humanismus in Aktion,
- Verteidigung der demokratischen Errungenschaften,
- eine kritische und selbstkritische Aufarbeitung der deutschen Geschichte,
- Toleranz,
- Völkerverständigung,
- Friedenspolitik.
Wen unterstützen wir?
- Immigranten,
- Geflüchtete,
- politisch Verfolgte.
Wogegen machen wir uns stark?
- jegliche Form von Faschismus, Neofaschismus, Chauvinismus, Rassismus, Antisemitismus,
- Verfolgung und Ausgrenzung Andersdenkender und Anderslebender,
- Ausländerfeindlichkeit, Intoleranz und Völkerhass,
- jeden Krieg,
- jede Relativierung der Einmaligkeit der Untaten des deutschen Faschismus,
- Aushöhlung des Grundgesetzes.
Was tun wir?
- Durchführung von Bildungsveranstaltungen, Seminaren und Vorträgen,
- Untersuchungen zur Geschichte des deutschen und ausländischen Widerstandes gegen den Faschismus,
- Zusammenstellung und Herausgabe aktueller Materialien zum Problem des Antifaschismus in Tradition und Perspektive der Geschichte und Gegenwart,
- Bewahrung und Pflege antifaschistischer Gedenkstätten,
- Erinnern an Gedenktage des antifaschistischen Widerstands,
- Informationsstände.
Wie finanzieren wir uns?
- Mitgliedsbeiträge und Spenden,
- Schutzgebühren für Publikationen,
- Mittel aus dem Lokalen Aktionsplan Leipzig,
- Wir sind nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Leipzig I, StNr. 232/140/09269, vom 17.August 2015 als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Zuwendungsbestätigungen auszustellen.
Was tun wir mit unseren Mitteln?
- Durchführung von Bildungsveranstaltungen,
- Organisation von Fahrten zu Gedenkstätten in Sachsen und darüber hinaus,
- Ausgestaltung von Gedenktagen in Leipzig und im Umland,
- Finanzierung von Druckerzeugnissen,
- Ausbau des Bestandes der Bibliothek des Antifaschismus.
Wie sind wir entstanden?
Der Bund der Antifaschisten (BdA) hatte sich im Mai 1990, in der Endphase der DDR, gegründet. Die Gründung des BdA war auch eine Reaktion auf einen sich ausbreitenden deutschtümelnden Nationalismus und auf eine anwachsende Naziszene in der Wendezeit. Die Mitglieder des BdA wollten gemeinsam mit anderen antifaschistischen und antirassistischen Organisationen einen politischen und kulturellen Gegenpol zu Rassismus und Neonazismus in deutschen Landen setzen. Mitglieder des BdA initiierten und beteiligten sich an zahlreichen Aktionen gegen einen Mainstream, der von wachsender Akzeptanz gegenüber völkischem und neonazistischem Gedankengut geprägt war und ist. Der BdA knüpfte an einen antifaschistischen Konsens an, der die Regimegegnerschaft gegen den NS-Staat wie auch die ersten Jahre nach der Befreiung prägte. Die Gründungsversammlung des BdA Leipzig e. V. fand am 22. Mai 1993 statt. An ihr nahmen 31 Personen teil, die Professor Ernst Springer zu ihrem Vorsitzenden wählten. Der Dachverband und die Basisgruppen des BdA setzten sich mit anderen für die Beibehaltung der Namen von Antifaschistinnen im öffentlichen Raum ein, traten für den Erhalt der antifaschistischen Gedenksteine und Gedenkorte ein und wandten sich gegen deren Umwidmung in »antitotalitäre« Gedenkorte, an denen ein neuer Erinnerungskonsens an die »Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert« gepflegt werden sollte. Im Frühjahr des Jahres 2000 vereinigte sich der Dachverband des BdA mit dem Interessenverband ehemaliger Teilnehmer am Widerstand und Verfolgter des Naziregimes (IVVdN), der im Januar 1991 zur Wahrung der politischen und materiellen Rechte der NS-Verfolgten in der DDR gebildet wurde. In Leipzig erfolgte formell dieser Zusammenschluss im Jahre 2019 zum VVN-BdA Leipzig e. V, der Mitglied im Landesverband der VVN-BdA mit Sitz in Dresden ist. Daneben entstand in den Jahren nach 1990 eine enge Zusammenarbeit der Antifaschisten in Ost und West. Doch ihr Zusammenschluss zu einer einheitlichen Organisation sollte noch Jahre dauern. Zu verschieden waren die Jahrzehnte alten Erfahrungen aus Ost und West, zu unterschiedlich Praxis und Selbstverständnis antifaschistischer Arbeit. Erst seit dem Zusammenschluss der Ost- und Westverbände im Oktober 2002 arbeitet die VVN-BdA wieder »gesamtdeutsch«. Damit ist sie die größte antifaschistische Organisation in Deutschland, die zudem über einen Erfahrungsschatz verfügt, der viele Jahrzehnte antifaschistischen Handelns unter sehr verschiedenen politischen Rahmenbedingungen umfasst und in dieser Form eine große Besonderheit ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist sie heute fester Bestandteil zahlreicher Bündnisse gegen Rechts und ein gefragter Ansprechpartner im Kampf gegen Neofaschismus.