Der Winkel 02-2018 erschienen

Die Aprilausgabe enthält aus aktuellem Anlass – geschrieben für die „LINKS” verfasst vom Österreicher Prof. Peter Porsch unter dem Titel „Die Iden des März“ einen Aufsatz über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 12. März 1938 mit Bezügen zur Gegenwart. Auch sehr lesenswert der Artikel zur Geschichte des 1. Mai, der ein freier Tag in Deutschland und vielen anderen Ländern ist. Für die einen Abschied von der kalten Jahreszeit mit vielen regionalen Bräuchen, für die anderen ein Kampftag der Arbeiterbewegung, der schon seit dem 19. Jahrhundert genutzt wird um für Arbeiterrechte und gegen Missstände zu demonstrieren. Zu empfehlen ist auch der Bericht über die Enthüllung der Gedenktafel, die an Zwangsarbeit in den den Astra-Werke AG in Chemnitz erinnert.

    • Aus aktuellem Anlass – nachgelesen in der „LINKS” verfasst vom Österreicher Prof. Peter Porsch „Die Iden des März“
    • Der 1. Mai – ein freier Tag in Deutschland und vielen anderen Ländern.
    • Astra-Werke AG, Chemnitz, Gedenktafel erinnert an Zwangsarbeit in den Astra-Werke AG

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„Tag der Befreiung“

Heute vor 73 Jahren, am 8. Mai 1945, verkündeten die alliierten Streitkräfte die bedingungslose Kapitulation des Dritten Reiches und somit das Ende des 2. Weltkrieges in Europa. Dieser Tag ging als Tag der Befreiung in die Geschichte ein. Viele Jahre voller Leid, Tod und Zerstörung fanden ihr Ende. Nazi-Deutschland war endlich besiegt. Der Tag gilt uns als Erinnerung, dass diese Gräuel nie wieder geschehen dürfen. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Todesmarschgedenken Leipzig / Wurzen

 

Der 8. Mai gilt als Tag der Befreiung – ein Grund zum Feiern, aber auch Anlass, der Millionen Opfer von Gewalt und Terror zu gedenken. Der Bund der Antifaschisten (BdA) tut dies bereits zum 18. Mal, in dem er an die Leiden der Insassen von Konzentrations-, Arbeits- und Haftlagern erinnert, die zu Kriegsende auf lange, oft ziellose Märsche durch ganz Deutschland geschickt wurden. Die sogenannten Todesmärsche (ausführliche Informationen Über die Todesmärsche im Leipziger Raum auf der Rückseite) kosteten so kurz vor der ersehnten Freiheit noch tausende Menschenleben. Die völlig Entkräfteten starben an Hunger, Durst und Kälte oder durch Schüsse ihrer Bewacher.

Gedenkveranstaltung: 73. Jahrestag des „Massakers von Abtnaundorf“

  

Anlässlich des 73. Jahrestags des „Massakers von Abtnaundorf“ und des Kriegsendes in Leipzig findet am Mittwoch, 18. April 2018 um 16:00 Uhr am Mahnmal Abtnaundorf (Theklaer / Heiterblickstraße) eine Gedenkveranstaltung statt.
Die Veranstaltung wird von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig / Förderverein „Dr. Margarete Blank“ e.V. und dem Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e. V. ausgerichtet.

Es sprechen:
– Ann Katrin Düben (stellv. Vorsitzende des Fördervereins „Dr. Margarete Blank“ e.V.)
– Anne Friebel (wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)

Im Anschluss stellt Harald Alff die künstlerische Installation vor, die er im Auftrag der Stadt Leipzig vor dem Mahnmal gestaltet hat. Das etwa zehn Meter lange Objekt – ein Dickicht aus 208 stählernen Stelen – wurde im Januar 2018 eingeweiht. In die Stelen sind die Namen aller bekannten Opfer des Konzentrationslagers „Leipzig-Thekla“ sowie des „Massakers von Abtnaundorf“ eingestanzt und somit erstmals in der Öffentlichkeit sichtbar.

Hintergrundinformationen zum „Massaker von Abtnaundorf“ gibt es auf der Homepage der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig:
http://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig/mahnmal-abtnaundorf/

Gedenken am „Denkmal der 53“ in Lindenthal am 14.04.2018

Wir erinnerten an einem authentischen Ort an letzte Opfer der Faschisten vor der Befreiung Leipzigs

14.04.2018, 10.45 Uhr, Treffpunkt: Karl-Marx-Platz in Lindenthal

 

Am 12. April des Jahres 1945 wurde Lindenthal Schauplatz eines grausamen Verbrechens. Die Truppen der US-Armee hatten bereits Pegau und Weißenfels erreicht, als die Gestapo 52 Häftlinge des Polizeigefängnisses Leipzig nach Lindenthal bringen ließ. Am Exerzierplatz wurden die Opfer durch Genickschuss ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt.

Alfred Kästner und Paul Küstner, zwei aktive Nazigegener, waren unter den zehn ermordeten Deutschen Häftlingen. Außerdem wurden 24 sowjetische, sieben polnische, sechs tschechische, zwei französische und ein amerikanischer Gefangener umgebracht. Zwei der Toten sind unbekannter Herkunft. Bei der Öffnung des Grabes wurde ein 53. Leichnam entdeckt, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Zwangsarbeiter handelt.

Folgt man heute der „Straße der 53″ in Lindenthal, kommt man zum damaligen Ort des Geschehens. Am südwestlichen Rand des Tannenwaldes, in unmittelbarer Nähe zum Bombentrichter, in denen die Opfer gefunden wurden, erinnert seit 1954 eine Gedenkstätte an das Massaker. Drei Stelen tragen die Namen der Ermordeten, in zwei Gemeinschaftsgrabstätten ruhen die 42 ausländischen Opfer.

„Sich Erinnern ist ein politischer Akt!“ Über die aktuelle Macht der Vergangenheit!: Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?!

 

Gemeinsame Veranstaltung in Kooperation mit dem Erich-Zeigner Haus e. V. im Rahmen der Reihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt!“ Über die aktuelle Macht der Vergangenheit!: Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?!

13.04.2018, 18 Uhr, Erich-Zeigner-Haus

Björn Höcke [AfD] forderte zu Beginn des Jahres 2017 eine „180 Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur“. Zur Staatsraison der Bundesrepublik Deutschland gehört eine Verurteilung des Nationalsozialismus und die Übernahme einer Verantwortung für die historischen Geschehnisse. Die Forderungen von B. Höcke durchbricht diesen Konsens. Zurecht? Müssen wir uns nach 70 Jahren nicht mehr der Verantwortung stellen? Schluss mit Auschwitz? Worin liegen die historischen Ursprünge dieser Forderung von Rechts und in wieweit hat der Vorwurf einer postulierten „political correctness“tatsächlich Bestand? Pia Heine hält dazu einen Vortrag und lädt anschließend zu einer offenen Diskussion ein.

Henry Lewkowitz moderiert den Abend.

Gedenktafeleinweihung für den „Stille Helden“ Otto Heinze

 

Video

Am Freitag, den 13. April um 16.30 Uhr fand in der Marktstraße 7 die Gedenktafeleinweihung für den „Stille Helden“ Otto Heinze statt.

Otto Heinze hat die Lebensbedingungen russischer Zwangsarbeiter verbessert und hat ein Kind Inhaftierter Genossen bei sich aufgenommen. Heinze wurde am 01.04.1944 verhaftet und wurde am 11.10.1944 vom Volksgerichtshof Dresden zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 17.11. 1944 statt. Er wohnte bis zu seiner Verhaftung in der Marktstraße 5, an dessen Nachbarhaus wir die Gedenktafel anbringen werden.

Wir laden Sie und Euch herzlich ein, an der Gedenktafeleinweihung teilzunehmen – im Anschluss findet um 18.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus mit einem Vortrag zum Thema „Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des Kriegsschuldkult?!“ der Auftakt zu unserer neuen Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt. Zur aktuellen Macht der Vergangenheit“ statt. Auch hierzu laden wir Sie und Euch herzlich ein !

Flyer

Der Winkel 01-2018 erschienen

Die Januarausgabe enthält einen Bericht über das diesjährige Gedenken zum 27. Januar, an welchem an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht wurde, und vom Präsidenten des Sächsischen Landtages wie auch vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen für den 24. Januar 2018 in die Gedenkstätte Theresienstadt / Terezin in der Tschechischen Republik eingeladen wurde. Desweiteren sehr lesenswert ist der Artikel über den Zeitzeugenprojekttag„Wider das Vergessen“ 2017 – 2018  am 25. Januar 2018 in Hoyerswerda, bei dem sich Zeitzeugen in die jeweiligen Schulen begaben, um ihre Geschichten zu erzählen, und sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Auch ans Herz zu legen, ist der Bericht „Gymnasiasten wollen helfen, die Burg Hohnstein als Gedenkort zu erhalten“ über das Schülerprojekt des Gymnasiums Luisenstift in Radebeul, welches sich mit der Geschichte der Burg beschäftigt.

  • 27. Januar – Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus
  • „Wider das Vergessen“ 2017 – 2018 in Hoyerswerda
  • Gymnasiasten wollen helfen, die Burg Hohnstein als Gedenkort zu erhalten
  • Generationswechsel Silvio Lang übernimmt das Amt des 1. Sprechers von Regina Elsner

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Bund der Antifaschisten Leipzig e. V. begrüßt Aufnahme Dr. Erich Zeigners in die OBM-Galerie

„Wir fühlen uns ihm sehr eng verbunden“

Der Bund der Antifaschisten e. V. Sitz Leipzig, Mitglied im Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten Sachsen, begrüßt die Entscheidung des Leipziger OBM Burkhard Jung, den ersten antifaschistischen Oberbürgermeister und Gründungsmitglied sowie Zentralvorstand der Verfolgten vom Naziregime (VVN), Dr. Erich Zeigner, nun doch in die neue Galerie  im Rathaus aufzunehmen. Gleichzeitig äußert der BdA sein Befremden darüber, dass das Umdenken erst nach den vielen Forderungen aus verschiedenen Bereichen des zivilgesellschaftlichen Lebens  erfolgt ist

Dazu erklärt die langjährige Vorsitzende Renate Peinel: „Der BdA Leipzig ist seit  zehn Jahren mit seiner Geschäftsstelle und seiner Bibliothek des Antifaschismus im Erich-Zeigner-Haus beheimatet und wir sind sehr stolz, in diesem geschichtsträchtigen Haus im Sinne Erich Zeigners zu arbeiten. War er doch im ersten erweiterten Zentralvorstand der 1947 gegründeten VVN, die sich seitdem für die Verwirklichung des Schwures der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ einsetzt. Wenn wir wissen, dass er in diesem Haus überlegt und mit Freunden besprochen hat, wie man Verfolgten in der Nazizeit helfen kann, wir heute gegen Neonazis, für Toleranz und gegen Rassismus  mit anderen Verbündeten Aktionen und Veranstaltungen planen, dann fühlen wir uns ihm sehr eng verbunden.“

Vor allem den  älteren VVN-BdA-Mitgliedern ist noch gegenwärtig, dass es nach 1945 unter Erich Zeigner als OBM antifaschistische Hausbeauftragte gab und er schon am 27. Juli 1945 dazu aufrief, antifaschistische Helfer in den Wohngebieten zu gewinnen, die auch zur Normalisierung des alltäglichen Lebens beitragen sollten. Sein Wirken für eine gründliche Entnazifizierung der Verwaltung hätte damals sicherlich Vorbild für manche Kommune im Westen Deutschland sein können.