Die Auschwitz-Überlebende Dr. Eva Umlauf erinnert sich

5. April, Felsenkeller

– Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem ‚Eisernen Vorhang'“:

Öffentliches Zeitzeugengespräch: Die Auschwitz-Überlebende Dr. Eva Umlauf erinnert sich –

Das Gespräch mit Dr. Umlauf stellt die Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe dar.
Dr. Eva Umlauf (Jg. 1942) wird über ihre eigenen, die Erinnerungen ihrer Familie und deren Folgen für ihr Leben sprechen.
Sie überlebte das Vernichtungslager als Kleinkind, absolvierte später ihr Studium der Medizin in der Tschechoslowakei und lebt seit 1967 in München. Bis heute praktiziert sie dort als Ärztin.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Brigitta Triebel.
Sie studierte Kulturwissenschaften, Ost- und Südosteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaften in Leipzig und Bratislava (Slowakei) und promovierte an der Universität Leipzig. Dort forschte sie zur globalen Außenpolitik der Tschechoslowakei und Jugoslawiens. Nach ihrer Arbeit im Wissenschaftlichen Büro Leipzig, ist sie aktuell in der Konrad-Adenauer-Stiftung als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Der Eintritt ist kostenfrei.

Der Rote Stern Leipzig gedenkt wie wir am Samstag

Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus

Am 27.01. gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus. Aus diesem Anlass nimmt der Roter Stern Leipzig an der Gedenkveranstaltung am selbigen Tag um 18:00 Uhr im Hauptbahnhof am Gleis 23 teil. Der Rote Stern Leipzig ist seit mehreren Jahre Pate des dortigen Gedenksteins. Der Gedenkstein mit dem symbolischen Koffer darauf, dessen Nummer an den ersten Transport Leipziger Juden nach Theresienstadt im Jahre 1942 erinnert, steht nicht nur auf Grund und Boden der Bahn – er erinnert auch an ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Unternehmens, als es noch Reichsbahn hieß und mit „Kriegsloks“ (wie eine am Museumsgleis zu besichtigen ist) auch die Transporte in die Vernichtungslager organisierte. Durch zahlreiche Teilnehmer können wir zeigen dass wir nicht vergessen haben.

Frohes Neues

Liebe Mitglieder, Freunde und Sympathisant*innen,

verbunden mit den besten Neujahrsgrüßen möchte ich Sie / euch auf ein Projekt aufmerksam machen, welches noch Unterstützung benötigt. Initiiert wird die Projektfahrt nach Auschwitz, Belzec und Treblinka von der Gruppe Leipzig Korrektiv. Wir als BdA Leipzig unterstützen die Fahrt finanziell sowie personell. Drei Geflüchtete aus dem Irak und Marokko fahren nicht nur zu den zentralen Gedenkfeierlichkeiten am 27. Januar nach Auschwitz, sondern kommen dort auch mit Holocaust-Überlebenden ins Gespräch. Begleitet wird die Fahrt von einem Filmteam. Im Anschluss soll eine Dokumentation entsehen. Weitere Informationen finden Sie / findet ihr hier: https://www.startnext.com/filmprojekt-mit-fluechtlingen. Dort erfahren Sie / erfahrt ihr auch, wie man sich einbringen kann…

Des Weiteren möchte ich noch auf zwei Januar-Termine hinweisen:

* Am 12. Januar findet 11 Uhr am Ehrenhain auf dem Leipziger Südfriedhof unser jährliches Gedenken an die Leipziger Antifaschist*innen statt, die am 11. und 12. Januar 1945 in Dresden hingerichtet wurden.
* Am 18. Januar, 18 Uhr wird die Ausstellung „Leipziger Antifaschisten und ihre Abschiedsbriefe“ mit einer Finissage im Bürger*innenbüro der LINKEN „Nordstern“ in der Georg-Schumann-Straße 171-175 beendet. Im Rahmen dessen soll in Kooperation mit der Brigade Georg Schwarz ein filmisches Interview mit der Tochter von Georg Schwarz gezeigt werden. Anschließend gibt es Gelegenheit für einen Austausch…

Mit herzlichen Grüßen

Euer Vorstand BdA Leipzig

Leipziger Widerstandskämpfer und ihre Abschiedsbriefe

Neue Ausstellung im Bürger*innenbüro Nordstern – Eröffnung am 30. November, 17 Uhr

Ab 1941 baute Georg Schumann in Leipzig zusammen mit Otto Engert und Kurt Kresse eine der größten kommunistischen Widerstandsgruppen im Dritten Reich auf. Die Gruppe orientierte sich am Nationalkomitee Freies Deutschland, stellte aber ihre sozialistischen Ziele (Enteignung der Großindustrie usw.) deutlicher heraus, als das die Moskauer Exilführung der KPD zu dieser Zeit tat. Im Sommer 1944 begann die Verhaftungswelle der Gestapo. Im Juli wurden Schumann, Engert und Kresse verhaftet. Sie wurden schwer gefoltert, damit sie weitere Namen von Mitgliedern preisgeben sollten, blieben aber standhaft und retteten so vermutlich vielen anderen Widerstandskämpfern das Leben. Im November 1944 verurteilte der Volksgerichtshof in Dresden sie zum Tod, am 11. Januar 1945 wurden die drei im Hof des Dresdner Landgerichts hingerichtet.
Weitere der zirka 17 zum engen Kreis der Gruppe gehörende Mitglieder der Gruppe waren: William Zipperer, Arthur Hoffmann, Alfred Kästner, Georg Schwarz und viele andere. Nach dem Krieg wurde den Antifaschisten auf dem Südfriedhof mit einem Ehrenhain ein Denkmal gesetzt.
Der engagierte Grünauer Hobby-Historiker und ehemalige Geschichtslehrer Fritz Hundt macht schon seit Jahren auch Führungen auf dem Leipziger Südfriedhof. Nun hat er der Widerstandsgruppe eine Ausstellung gewidmet, die ab 30. November im Bürger*innenbüro Nordstern, in der Georg-Schumann-Straße 171-175 zu sehen sein wird. Gezeigt werden selbstgestaltete Schautafeln, wobei sich jede mit einem der zur Gruppe gehörenden Aktivisten beschäftigt. Über Portraitfotos, Zitate und biografische Eckdaten bekommt man einen menschlichen Eindruck der Personen, der über ihr politisches Engagement weit hinaus geht.
Den persönlichen Abschiedsbriefen aus der Todeszelle kommt eine zentrale Rolle zu. Die besondere Tragik der Lebensgeschichten wird beim Lesen der letzten Zeilen an die Verwandten erschreckend lebendig. Eröffnet wird die Ausstellung, die bis zum Januar in den Räumlichkeiten der Abgeordneten Cornelia Falken (MdL) und Sören Pellmann (Stadtrat und MdB) während der Öffnungszeiten besichtigt werden kann, am 30. November, 17 Uhr von Fritz Hundt.

Buchpräsentation mit dem Autor Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz am Dienstag, 20. November um 18:30 Uhr im Erich-Zeigner-Haus unter Mitarbeit von Manfred Hedlich –

Die Studie „Widerstand, nicht Resignation“ schildert Bildung und Arbeitsweise der großen Leipziger Widerstandsgruppe von 40 Mitgliedern der linkssozialdemokratischen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Sie wurde 1935 durch zwei NS-Spitzel, die in die Dresdner sächsische Landesleitung der SAP eingedrungen waren, erkannt. Alle Mitglieder wurden in zwei Prozessen, einem in Dresden, der andere vorm NS-Volksgerichtshof in Berlin zu -teils hohen- Zuchthausstrafen verurteilt. Die Darstellung erfolgt nach den Prozessprotokollen und nach Erinnerungen von Mitgliedern der Widerstandsgruppe. Einige Mitglieder werden eingehender biographisch geschildert. In einem gesonderten Teil wird die viel diskutierte Thematik der seinerzeit und auch nach 1945 kritisierten Gründung [1931] der demokratisch-sozialistischen Partei SAP gegenüber SPD und KPD auf Grundlage von Originaldokumenten neu beurteilt. Ein Exkurs ergänzt kulturelle Voraussetzungen solchen Widerstandsentschlusses, die über politische Bildung der entschlossenen Sozialdemokraten hinausgehen.

Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz, Jahrgang 1935, ist Philosoph an der Humboldt Universität Berlin und Autor. Sein Vater Hans Irrlitz war leitendes Mitglied in der Leipziger SAP Widerstandsgruppe und im Leipziger Rettungswiderstand aktiv.

Manfred Hedlich, Jahrgang 1943, recherchierte das Schicksal seines ihm unbekannten Vaters Herbert Hedlich über 50 Jahre hinweg, dokumentierte dessen Wirken in der Leipziger SAP und erforschte die empirische Grundlage zum Buch über alle Mitglieder der Widerstandsgruppe.

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Erich Zeigner Haus e. V.

Der Eintritt ist kostenfrei.

„Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus – ein internationales Vorbild?“

Am Freitag, den 16.11., schließt eine letzte Veranstaltung, „Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus – ein internationales Vorbild?“, unsere diesjährige Vortragsreihe ab. Der Vortrag mit anschließender Diskussion findet von 18:00 bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus statt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die praktizierte Erinnerungskultur in Deutschland. Es soll um die Frage gehen, wie die deutschen Bemühungen um eine umfassende Geschichtsaufarbeitung der NS-Verbrechen von anderen Ländern wahrgenommen werden und ob eine Erinnerungskultur, welche die dunklen Seiten nicht ausblendet, ein internationales Vorbild etwa in der Aufarbeitung von Kolonial- und anderen Formen von Unterdrückungsgeschichte sein kann.

Zur inhaltlichen Auseinandersetzung werden Botschafter Heinz-Peter Behr (Programmdirektor, International Diplomatenausbildung des Auswärtigen Amtes Berlin), Dr. Ramona Bräu, (Stellvertretende Leiterin, Internationaler Suchdienst Bad Arolsen) und Dr. Hans Christian Jasch (Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin) an dem Abend referieren. Die Veranstaltung wird moderiert von Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich Zeigner Haus e.V.

Mit diesem Link kann die Veranstaltung auf Facebook abgerufen werden: https://www.facebook.com/events/542750252864250/

Flyer