Zum Tag der Befreiung vom Faschismus und zum Ende des 2. Weltkrieges durch die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht beteiligten wir uns an den offiziellen Gedenkfeiern der Stadt Leipzig und nahmen an der Kranzniederlegung auf dem Ostfriedhof teil.
Am Nachmittag trafen wir uns mit einigen unserer Kamerad*innen und Mitgliedern der Leipziger VVN-BdA zu einer kleine Runde mit Kaffee, Sekt und Kuchen im Nachbarschaftscafé des KOMM-Hauses in Leipzig-Grünau in der Nähe unseres Interimsbüros.
Michael-Alexander Lauter nahm uns dann mit auf eine Erinnerungsreise an den langjährigen Ehrenvorsitzenden der VVN Hans Lauter. Er las aus seinem neuen Buch „Flucht nach Osten“, in welchem er die Gespräche mit Hans Lauter am heimischen Küchentisch in eigenen Erzählungen aufschrieb.
Nach seinem ersten Erzählband „Von einem der im Zuchthaus Mathematik studierte“ stand nun die Flucht von Hans Lauter im Frühjahr 1945 aus der faschistischen Haft im Mittelpunkt. 1935 war der aus Chemnitz stammende Jungkommunist Hans Lauter wegen illegaler Arbeit verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Im April 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis Radebeul, er wollte unbedingt durch die Front zur Roten Armee. Die Tage bis zu seiner Befreiung, seine Odyssee durch Ostsachsen, die erste Begegnung mit Soldaten der Roten Armee bis hin zu seiner Einsetzung beim Neuaufbau der Verwaltung in Bad Liebenwerda ließ uns Michael Lauter teilhaben an den Erlebnissen wie am Optimismus eines nicht vergessenen Antifaschisten.
Wer selbst die Geschichten nachlesen möchte, hier findet ihr die beiden Bücher:
Michael-Alexander Lauter: „Von einem, der im Zuchthaus Mathematik studierte. Gespräche mit Hans Lauter am runden Tisch“, Leipzig 2021
ISBN 978-3-949240-04-1 (12,95€)
Michael-Alexander Lauter: „Flucht nach Osten“ (Die Flucht aus dem Zuchthaus zur Roten Armee), Leipzig 2023
ISBN 978-3-949240-37-9 (15,00 €)


Als älteste, strömungsübergreifende, antifaschistische Organisation mit bundesweiten Strukturen stehen wir derzeit vor einem weiteren Generationswechsel.

13.01.2024 12 Uhr am Ehrenhain auf dem Südfriedhof



Unter dem Stichwort „Alles muss man selber machen“ ist die Initiative auf vielen Ebenen aktiv. Sie forcierte, bisher erfolglos, die Wiederaufnahme der juristischen Verfolgung von bekannten Täter:innen, richtete temporäre Gedenkorte ein und hält Kontakt zu Angehörigen der Ermordeten.
„…abends blieb viel Zeit und bis Kriegsende noch mehr.“
Für Samstag den 29.04 ab 10 Uhr laden wir wieder zur gemeinsamen Arbeit im Ehrenhain auf dem Südfriedhof in Leipzig ein. Unter dem Motto „Wir lassen über Geschichte kein Gras wachsen“ reinigen wir die Grabstätten und Gedenkplaketten für die hier gewürdigten Widerstandskämpfer:innen und Opfer des deutschen Faschismus.