Buchpräsentation mit dem Autor Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz am Dienstag, 20. November um 18:30 Uhr im Erich-Zeigner-Haus unter Mitarbeit von Manfred Hedlich –

Die Studie „Widerstand, nicht Resignation“ schildert Bildung und Arbeitsweise der großen Leipziger Widerstandsgruppe von 40 Mitgliedern der linkssozialdemokratischen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Sie wurde 1935 durch zwei NS-Spitzel, die in die Dresdner sächsische Landesleitung der SAP eingedrungen waren, erkannt. Alle Mitglieder wurden in zwei Prozessen, einem in Dresden, der andere vorm NS-Volksgerichtshof in Berlin zu -teils hohen- Zuchthausstrafen verurteilt. Die Darstellung erfolgt nach den Prozessprotokollen und nach Erinnerungen von Mitgliedern der Widerstandsgruppe. Einige Mitglieder werden eingehender biographisch geschildert. In einem gesonderten Teil wird die viel diskutierte Thematik der seinerzeit und auch nach 1945 kritisierten Gründung [1931] der demokratisch-sozialistischen Partei SAP gegenüber SPD und KPD auf Grundlage von Originaldokumenten neu beurteilt. Ein Exkurs ergänzt kulturelle Voraussetzungen solchen Widerstandsentschlusses, die über politische Bildung der entschlossenen Sozialdemokraten hinausgehen.

Prof. em. Dr. Gerd Irrlitz, Jahrgang 1935, ist Philosoph an der Humboldt Universität Berlin und Autor. Sein Vater Hans Irrlitz war leitendes Mitglied in der Leipziger SAP Widerstandsgruppe und im Leipziger Rettungswiderstand aktiv.

Manfred Hedlich, Jahrgang 1943, recherchierte das Schicksal seines ihm unbekannten Vaters Herbert Hedlich über 50 Jahre hinweg, dokumentierte dessen Wirken in der Leipziger SAP und erforschte die empirische Grundlage zum Buch über alle Mitglieder der Widerstandsgruppe.

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Erich Zeigner Haus e. V.

Der Eintritt ist kostenfrei.

„Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus – ein internationales Vorbild?“

Am Freitag, den 16.11., schließt eine letzte Veranstaltung, „Deutsche Erinnerungskultur in Bezug auf den Nationalsozialismus – ein internationales Vorbild?“, unsere diesjährige Vortragsreihe ab. Der Vortrag mit anschließender Diskussion findet von 18:00 bis 20:00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus statt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die praktizierte Erinnerungskultur in Deutschland. Es soll um die Frage gehen, wie die deutschen Bemühungen um eine umfassende Geschichtsaufarbeitung der NS-Verbrechen von anderen Ländern wahrgenommen werden und ob eine Erinnerungskultur, welche die dunklen Seiten nicht ausblendet, ein internationales Vorbild etwa in der Aufarbeitung von Kolonial- und anderen Formen von Unterdrückungsgeschichte sein kann.

Zur inhaltlichen Auseinandersetzung werden Botschafter Heinz-Peter Behr (Programmdirektor, International Diplomatenausbildung des Auswärtigen Amtes Berlin), Dr. Ramona Bräu, (Stellvertretende Leiterin, Internationaler Suchdienst Bad Arolsen) und Dr. Hans Christian Jasch (Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin) an dem Abend referieren. Die Veranstaltung wird moderiert von Raimund Grafe, Vorsitzender des Erich Zeigner Haus e.V.

Mit diesem Link kann die Veranstaltung auf Facebook abgerufen werden: https://www.facebook.com/events/542750252864250/

Flyer

25 Jahre Bund der Antifaschisten (BdA) Leipzig

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel! Nie wieder Krieg! Nie Faschismus!

aus dem Schwur von 1945

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden, liebe Freunde,

dem Schwur von Buchenwald fühlt sich der Bund der Antifaschisten e.V. Leipzig auch 25 Jahre nach seiner Gründung verpflichtet, dafür haben wir viel getan. Es gibt uns nun schon seit einem Vierteljahrhundert. Unser Jubiläum werden wir feiern und laden dazu recht herzlich ein:

am Samstag, 27.10.2018, ab 14:30 Uhr
in die Galerie KUB, Kantstraße 18, 04275 Leipzig

Und so haben wir uns das vorgestellt:

15.00 Uhr gemeinsames Kaffeetrinken
16.00 Uhr Arbeiterliederchor
16.30 Uhr Feierstunde
18.00 Uhr Gespräche bei einem Imbiß
19.00 Uhr „Weiße Rose und Schwarzer Block – jede Zeit hat ihre Antifa“ – Podiumsdiskussion

Der Veranstaltungsort ist mit den Straßenbahnlinien 9,10, 11 und Bus 70 bis zur Haltestelle Karl-Liebknecht-/ Richard-Lehmann-Str zu erreichen. Parken ist nur im angrenzenden Wohngebiet möglich. Für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, den Weg alleine anzutreten, bieten wir einen Fahrdienst an. Bei Bedarf bitten wir um telefonische Rückmeldung bis 20.10.2018 unter 0341 / 4934731 oder per Mail unter

info@vvn-bda-leipzig.de

Zur besseren Planung bitten wir um Bestätigung der Teilnahme bis 15.10.2018.

Wir freuen uns auf jeden!

Mit antifaschistischen Grüßen

Vorstand BdA Leipzig

Pressemitteilung: Bund der Antifaschisten Leipzig lädt zur Bildungsfahrt zum KZ Lichtenburg

Der Bund der Antifaschisten Leipzig lädt in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit für Samstag, den 1. September zu einer Bildungsfahrt in die Gedenkstätte KZ Lichtenburg in Prettin ein. Die Fahrt wird begleitet von der Tochter eines ehemaligen Häftlings, Heiderose Gläß, die vom Leben ihres Vaters berichten wird. Zuvor gedenken wir wie in jedem Jahr anlässlich des Weltfriedenstages, den Opfern der nationalsozialistischen Militärjustiz auf dem Leipziger Ostfriedhof.

Interessierte sind herzlich eingeladen, sowohl am Gedenken als auch an der Bildungsfahrt teilzunehmen. Da die Anzahl der Busplätze begrenzt ist, bittet BdA Leipzig unbedingt um Anmeldung unter info@vvn-bda-leipzig.de. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 beziehungsweise ermäßigt 5 Euro. Los geht es am 1. September, 9 Uhr an der Ecke Goethestraße / Brühl. (Einen detaillierten Ablaufplan sowie Hintergrundinformationen zum KZ Lichtenburg finden Sie unten stehend)

Infos auf einen Blick:

Start:           1 . September, 9 Uhr

Treff:           Goethestraße / Brühl

Kosten:             15 Euro / ermäßigt 5 Euro

Anmelden:      info@vvn-bda-leipzig.de

Ablauf:

09:30 Uhr –      Gedenken auf dem Ostriedhof an die Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz

10:00 Uhr –      Abfahrt nach Prettin ab Oststraße 119

11:30 Uhr –      Führung durch die Gedenkstätte

Flyer

Hintergrundinformation zum KZ Lichtenburg:

Am 12. Juni 1933 trafen die ersten männlichen „Schutzhäftlinge“ im Schloss ein. Im Oktober 1933 als staatliches Konzentrationslager in Preußen bestätigt, wurde das KZ Lichtenburg 1934 nach einem im KZ Dachau erprobten Organisationsmodell reorganisiert. Es überdauerte damit die Frühphase des NS-Staates und übernahm fortan eine zentrale Position im System der Konzentrationslager. Mit der ab Sommer 1936 beginnenden Errichtung von Barackenlagern, die einen neue Stufe in der Entwicklung des KZ-Systems markieren, wurde das Männer-KZ Lichtenburg schließlich aufgelöst: Die letzten verbliebenen Häftlinge wurden im August 1937 in das KZ Buchenwald verlegt.

Noch vor ihrem Abtransport hatten sie jedoch damit begonnen, eine Neubelegung des Schlosses vorzubereiten. Innerhalb der Inspektion der Konzentrationslager (IKL), einer ab 1934 agierenden Verwaltungszentrale der SS, intensivierten sich im Herbst 1937 die Bemühungen, ein zentrales Frauen-KZ im Schloss Lichtenburg einzurichten. Zwischen Dezember 1937 und März 1938 wurden die weiblichen Gefangenen der Schutzhaftabteilung Moringen in das KZ Lichtenburg verlegt, das damit zum ersten zentralen Frauenkonzentrationslager für das gesamte Reichsgebiet unter Leitung der IKL werden sollte. Im Mai 1939 erfolgte die Auflösung des Frauen-KZ Lichtenburg mit der Verlegung der Häftlinge sowie Teilen des Lagerpersonals in das KZ Ravensbrück.