Heute zum #Weltfriedenstag gedachten wir auf dem Ostfriedhof der Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz am Gedenkstein der Deserteure.
Im Anschluss fand gemeinsam mit dem ehemaligen Sprecher des Leipziger Komitees für Gerechtigkeit e.V., Dr. Hans-Joachim Wienhold, und dem Stadtrat Marco Götze (DIE LINKE) feierlich die Umbenennung der Gasthofbrücke in Lindenau in „Georg-Elser-Brücke“ statt. Dies passierte in Form zweier Namenstafeln, die auf den beiden Seiten der Brücke angebracht wurden und an das Engagement von Georg Elser, einem herausragenden Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, erinnern sollen.
Nachdem es über mehrere Jahre Bemühungen gab, die Brücke umzubenennen, konnte nun die Genehmigung der Stadt Leipzig eingeholt werden. Entscheidend für diesen Erfolg war insbesondere das jahrelange Engagement des Projektinitiators Dr. Wienhold.
Georg Elser verübte am 08. November 1939 ein alleinig vorbereitetes Attentat auf Hitler und andere führende Nationalsozialisten bei deren Zusammenkunft im Münchner Bürgerbräukeller. Der von Elser selbst gebaute Sprengkörper, den er zeitgesteuert explodieren ließ, detonierte erfolgreich, führte jedoch nicht zum Tod von Hitler oder seinen hochrangigen Anhängern, die unplanmäßig eine vorzeitige Abreise antraten. Elser selbst wurde bei seiner Flucht in die Schweiz an der Grenze als Verdächtiger verhaftet und der Gestapo ausgeliefert. Nach schwerer Folter gestand er seine Alleintat, wurde aber dennoch zunächst zum „Agenten des englischen Geheimdienstes“ erklärt und als „Sonderhäftling“ für einen Schauprozess nach dem „Endsieg“ im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau gefangen gehalten. Auf Befehl Hitlers wurde er im KZ Dachau am 09. April 1945 erschossen.