Gespräche beim Tee

Im Rahmen unserer Mitgliederversammlung am 15.11.2025 wurde eine Broschüre über das Leben unseres Mitglieds Maja Günther veröffentlicht.
Leider verstarb Maja am 22.02.2025 und konnte die Broschüre nicht mehr in Händen halten.

Michael Lauter schreibt über die Broschüre:

„Eine kleine 48-seitige, reich bebilderte Broschüre gibt Auskunft über den Lebensweg von Maja Günther. Erzählt von Gustav Peinel, einem engen Freund der Familie.
Es ist ein Lebensbild einer aufrechten Frau, die den Unbilden zum Trotz warmherzig, freundlich geblieben ist und ihren Idealen treu. „Sofort fielen Ihre strahlenden Augen und die frisch lackierten roten Fingernägel auf“ beschreibt der Autor seine ersten Eindrücke von ihr. Diese Worte sind Programm. Es geht um den Menschen und nicht um ein Denkmal. Die Erinnerung an eine einfache ungewöhnliche Frau. Kein Pathos, sondern einfache Beschreibung ihres Lebens. Und das hatte es in sich. 1937 geboren in der Sowjetunion. Dorthin mussten ihre jüdischen Eltern fliehen, weil sie in Nazideutschland nicht hätten überleben können. Doch ihr Vater überlebt Stalins Terror nicht. Wie es vielen aufrechten Kommunisten und Antifaschisten damals ergangen ist.
Ihre Kindheit verbringt sie in sowjetischen Kinderheimen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie die die Trennung von der Familie schmerzt. Um so beindruckender, dass sie so behütet als Deutsche aufwächst. Dann die dramatische Rückkehr nach Deutschland. Hier kommt sie zunächst nur schwer zurecht. Natürlich bleibt ihre Mutter im Osten des nun geteilten Landes. Dort auch findet ihr einfaches unaufgeregtes Leben statt. In Berlin gründet sie eine Familie. Schließlich wird Leipzig ihr Lebensmittelpunkt. Als Dolmetscherin tätig, reist sie sie viel, mehrfach in die Sowjetunion. Ihr bleibt sie lebenslang freundschaftlich verbunden. Auch als die UdSSR aufgelöst wird, bleibt Russland ihre Heimat mit all den Kindheitserinnerungen.

Dann die Ereignisse von 1989/90. Ihr Leben gerät aus den Fugen. Sie hat Glück, kann bis zur Rente weiter als Dolmetscherin arbeiten.
Ihr eigenes Schicksal vor Augen, engagiert sie sich bis zu ihrem Tod im Leipziger Bund der Antifaschisten.
Dieses kleine Broschüre scheint besonders für jüngere Leser geeignet. Der Autor schildert Majas Leben in einfachen, sehr nahegehenden Worten. Er lässt die Ereignisse sprechen, verzichtet auf überflüssige Wertungen. Auch die heiteren Seiten Majas bringt er uns nahe.
Was die Worte nicht ausdrücken können, das wird durch die einfühlsamen Illustrationen von Julia Zejn lebendig. Sie geben der Broschüre ein eigenes Flair, sozusagen als integriertes Kunstwerk.
Hervorzuheben ist das Glossar. Besonders jüngere Leser werden davon profitieren, ohne Suchmaschinen in Anspruch zu nehmen.
Eine lesens- und anschauungswerte Broschüre.“

Die Broschüre kann gegen eine Spende von mindestens 20 € direkt beim VVN-BdA Leipzig e.V. bestellt werden:
E-mail: info@vvn-bda-leipzig.de (Betreff: Maja)
Post: Postfach 460220, 04167 Leipzig
Überweisungen auf das Konto
IBAN: DE54 8306 5408 0004 2874 44
Bei der Skatbank Altenburg
Verwendungszweck:
Spende Maja und die Anschrift für Postversand