Gedenkveranstaltung zum 70. Todestag von Erich Zeigner und Auftaktveranstaltung zur neuen Reihe des Erich-Zeigner-Haus e.V.

Zum Anlass des 70. Todestages Erich Zeigners findet am 05.04. eine Gedenkveranstaltung in Ehren des ehemaligen Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig statt. Sie beginnt 16:00 Uhr am Grabe Zeigners auf dem Südfriedhof (Abteilung 11) und wird vom Erich-Zeigner-Haus e.V. organisiert. Vertreter*innen städtischer Parteien und der Stadtverwaltung werden Gedenkreden in Ehren an den ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten und Oberbürgermeister Leipzigs halten. Außerdem soll sein Grabstein geputzt werden.

Als ehemaliger Leipziger Oberbürgermeister kann dem SPD-Politiker Erich Zeigner als erster in diesem Amt nach der Herrschaft der Nationalsozialisten eine besondere Bedeutung zugeschrieben werden. Erich Zeigner war zeitlebens eine bewegende politische Persönlichkeit: Er war zuerst Justizminister, später sächsischer Ministerpräsident. Ab 1933 beteiligte er sich unter Lebensgefahr antifaschistisch, versteckte verfolgte Jüdinnen und Juden und setzte sich schließlich nach Ende des Krieges in seinem Amt als Oberbürgermeister in besonders hohem Maße für die Stadt Leipzig ein. Nach nur wenigen Jahren als Bürgermeister Leipzigs verstarb Erich Zeigner 1949 nach schwerer Krankheit mit 63 Jahren.

Am gleichen Tag findet die Auftaktveranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und während des Eisernen Vorhangs“ des Erich-Zeigner-Hauses statt. Ab 18:00 Uhr wird Eva Umlauf im NAUMANNs, Felsenkeller Leipzig, sprechen. Sie ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen, die Auschwitz überlebt haben. In dem Konzentrationslager befand sie sich damals als Kleinkind.

Der Eintritt ist frei.

Wer war Elfriede Brüning? Was hat sie uns noch zu sagen?

Schon mit 16 Jahren verfocht die Reporterin und Autorin Elfriede Brüning (1910-2014) in ihrer ersten Publikation die Selbstbestimmung der Frau über den eigenen Körper. In der Bewegung der ´Neuen Frau` der Zwanziger Jahre stellte sie heraus, dass frau dieses Ziel mit der eigenen Berufstätigkeit am ehesten erreiche. Damit widersprachen auch die Texte, die sie während des Nationalsozialismus publizierte – zu dessen illegal arbeitendem Widerstand sie gehörte – dem damals propagierten Frauenbild. Mit ihren nie aufgegebenen feministischen Ansprüchen an die sexuelle Selbstverwirklichung der Frauen war Brünings Literatur auch der Frauenpolitik der DDR weit voraus, wo soziale Erleichterungen für arbeitende Mütter nur schrittweise eingeführt und Abtreibung erst 1972 legalisiert wurden. Ein wichtiger Teil ihres auch in der Bundesrepublik noch fortgesetzten Alterswerks war der Verteidigung der Rechte alter Frauen gewidmet. Da Brüning früh auch schon die Problematik der Kinder arbeitender Frauen in ihre Texte einbezog, ist die konfliktreiche Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Hauptthema ihrer Literatur zu erkennen, welches nichts an aktueller Brisanz verloren hat. Dr. Sabine Kebir ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin. Sie lebte und lehrte 1977-1988 an algerischen Universitäten und arbeitet seitdem als freie Publizistin in Berlin für Radio, Zeitungen und TV. Ein großer Teil ihrer Buchpublikationen beschäftigt sich mit Fragen der Frauenemanzipation im europäischen und islamischen Kontext. Zum Ausklang des Abends treffen wir uns bei einem kleinen Imbiss im Vorraum des Kinos.

Mit Unterstützung von AG LISA bei der Partei DIE LINKE und Landesfilmdienst Sachsen e.V.

Flyer

Die Auschwitz-Überlebende Dr. Eva Umlauf erinnert sich

5. April, Felsenkeller

– Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Erinnerungspolitik hinter, vor und nach dem ‚Eisernen Vorhang'“:

Öffentliches Zeitzeugengespräch: Die Auschwitz-Überlebende Dr. Eva Umlauf erinnert sich –

Das Gespräch mit Dr. Umlauf stellt die Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe dar.
Dr. Eva Umlauf (Jg. 1942) wird über ihre eigenen, die Erinnerungen ihrer Familie und deren Folgen für ihr Leben sprechen.
Sie überlebte das Vernichtungslager als Kleinkind, absolvierte später ihr Studium der Medizin in der Tschechoslowakei und lebt seit 1967 in München. Bis heute praktiziert sie dort als Ärztin.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Brigitta Triebel.
Sie studierte Kulturwissenschaften, Ost- und Südosteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaften in Leipzig und Bratislava (Slowakei) und promovierte an der Universität Leipzig. Dort forschte sie zur globalen Außenpolitik der Tschechoslowakei und Jugoslawiens. Nach ihrer Arbeit im Wissenschaftlichen Büro Leipzig, ist sie aktuell in der Konrad-Adenauer-Stiftung als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Der Eintritt ist kostenfrei.