„Sich Erinnern ist ein politischer Akt!“ Über die aktuelle Macht der Vergangenheit!: Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?!

 

Gemeinsame Veranstaltung in Kooperation mit dem Erich-Zeigner Haus e. V. im Rahmen der Reihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt!“ Über die aktuelle Macht der Vergangenheit!: Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des „Kriegsschuldkults“?!

13.04.2018, 18 Uhr, Erich-Zeigner-Haus

Björn Höcke [AfD] forderte zu Beginn des Jahres 2017 eine „180 Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur“. Zur Staatsraison der Bundesrepublik Deutschland gehört eine Verurteilung des Nationalsozialismus und die Übernahme einer Verantwortung für die historischen Geschehnisse. Die Forderungen von B. Höcke durchbricht diesen Konsens. Zurecht? Müssen wir uns nach 70 Jahren nicht mehr der Verantwortung stellen? Schluss mit Auschwitz? Worin liegen die historischen Ursprünge dieser Forderung von Rechts und in wieweit hat der Vorwurf einer postulierten „political correctness“tatsächlich Bestand? Pia Heine hält dazu einen Vortrag und lädt anschließend zu einer offenen Diskussion ein.

Henry Lewkowitz moderiert den Abend.

Gedenktafeleinweihung für den „Stille Helden“ Otto Heinze

 

Video

Am Freitag, den 13. April um 16.30 Uhr fand in der Marktstraße 7 die Gedenktafeleinweihung für den „Stille Helden“ Otto Heinze statt.

Otto Heinze hat die Lebensbedingungen russischer Zwangsarbeiter verbessert und hat ein Kind Inhaftierter Genossen bei sich aufgenommen. Heinze wurde am 01.04.1944 verhaftet und wurde am 11.10.1944 vom Volksgerichtshof Dresden zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 17.11. 1944 statt. Er wohnte bis zu seiner Verhaftung in der Marktstraße 5, an dessen Nachbarhaus wir die Gedenktafel anbringen werden.

Wir laden Sie und Euch herzlich ein, an der Gedenktafeleinweihung teilzunehmen – im Anschluss findet um 18.00 Uhr im Erich-Zeigner-Haus mit einem Vortrag zum Thema „Schluss mit Auschwitz?! Ein Ende des Kriegsschuldkult?!“ der Auftakt zu unserer neuen Veranstaltungsreihe „Sich Erinnern ist ein politischer Akt. Zur aktuellen Macht der Vergangenheit“ statt. Auch hierzu laden wir Sie und Euch herzlich ein !

Flyer

Der Winkel 01-2018 erschienen

Die Januarausgabe enthält einen Bericht über das diesjährige Gedenken zum 27. Januar, an welchem an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht wurde, und vom Präsidenten des Sächsischen Landtages wie auch vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen für den 24. Januar 2018 in die Gedenkstätte Theresienstadt / Terezin in der Tschechischen Republik eingeladen wurde. Desweiteren sehr lesenswert ist der Artikel über den Zeitzeugenprojekttag„Wider das Vergessen“ 2017 – 2018  am 25. Januar 2018 in Hoyerswerda, bei dem sich Zeitzeugen in die jeweiligen Schulen begaben, um ihre Geschichten zu erzählen, und sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Auch ans Herz zu legen, ist der Bericht „Gymnasiasten wollen helfen, die Burg Hohnstein als Gedenkort zu erhalten“ über das Schülerprojekt des Gymnasiums Luisenstift in Radebeul, welches sich mit der Geschichte der Burg beschäftigt.

  • 27. Januar – Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus
  • „Wider das Vergessen“ 2017 – 2018 in Hoyerswerda
  • Gymnasiasten wollen helfen, die Burg Hohnstein als Gedenkort zu erhalten
  • Generationswechsel Silvio Lang übernimmt das Amt des 1. Sprechers von Regina Elsner

komplette Ausgabe als PDF zum Download

Bund der Antifaschisten Leipzig e. V. begrüßt Aufnahme Dr. Erich Zeigners in die OBM-Galerie

„Wir fühlen uns ihm sehr eng verbunden“

Der Bund der Antifaschisten e. V. Sitz Leipzig, Mitglied im Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten Sachsen, begrüßt die Entscheidung des Leipziger OBM Burkhard Jung, den ersten antifaschistischen Oberbürgermeister und Gründungsmitglied sowie Zentralvorstand der Verfolgten vom Naziregime (VVN), Dr. Erich Zeigner, nun doch in die neue Galerie  im Rathaus aufzunehmen. Gleichzeitig äußert der BdA sein Befremden darüber, dass das Umdenken erst nach den vielen Forderungen aus verschiedenen Bereichen des zivilgesellschaftlichen Lebens  erfolgt ist

Dazu erklärt die langjährige Vorsitzende Renate Peinel: „Der BdA Leipzig ist seit  zehn Jahren mit seiner Geschäftsstelle und seiner Bibliothek des Antifaschismus im Erich-Zeigner-Haus beheimatet und wir sind sehr stolz, in diesem geschichtsträchtigen Haus im Sinne Erich Zeigners zu arbeiten. War er doch im ersten erweiterten Zentralvorstand der 1947 gegründeten VVN, die sich seitdem für die Verwirklichung des Schwures der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ einsetzt. Wenn wir wissen, dass er in diesem Haus überlegt und mit Freunden besprochen hat, wie man Verfolgten in der Nazizeit helfen kann, wir heute gegen Neonazis, für Toleranz und gegen Rassismus  mit anderen Verbündeten Aktionen und Veranstaltungen planen, dann fühlen wir uns ihm sehr eng verbunden.“

Vor allem den  älteren VVN-BdA-Mitgliedern ist noch gegenwärtig, dass es nach 1945 unter Erich Zeigner als OBM antifaschistische Hausbeauftragte gab und er schon am 27. Juli 1945 dazu aufrief, antifaschistische Helfer in den Wohngebieten zu gewinnen, die auch zur Normalisierung des alltäglichen Lebens beitragen sollten. Sein Wirken für eine gründliche Entnazifizierung der Verwaltung hätte damals sicherlich Vorbild für manche Kommune im Westen Deutschland sein können.

Herzliche Einladung – Gemeinsamer Gedenktag in Hohnstein


Hiermit möchten wir herzlich dazu einladen, mit uns an die Errichtung des KZ Hohnstein vor 85 Jahren zu erinnern. Am 8. März 1933 wurde die damalige Jugendburg von der SA besetzt und zu einem der ersten KZ im Deutschen Reich ausgebaut. Zum ersten Häftlinge wurde der Jugendburgleiter Konrad Hahnewald, der sich weigerte die Hakenkreuzfahne zu hissen. Wenige Tage später kamen die ersten Häftlingstransporte am Marktplatz in Hohnstein an. In der Literatur wird von tausenden Häftigen gesprochen, über 700 sind uns namentlich bekannt. Sie wurden zur Arbeit gezwungen und zum Teil schwer gefoltert. Einige von ihnen starben an den Folgen der Misshandlungen in Hohnstein. Unter ihnen der frühere Bürgermeister der Stadt Heidenau, Paul Gröger und der Direktor der Lohmener Schule, Gerhard Schubert. Eine würdige Dauerausstellung über die Ereignisse gibt es heute nicht,viele Gedenkzeichen wurden entfernt. Am 10. März 2018 wollen wir deshalb der Opfer erinnern und uns in Hohnstein treffen. 10 Uhr begeben wir uns auf eine kleine Gedenkwanderung um Hohnstein (etwa 4 Kilometer). 12 Uhr treffen wir uns dann an der Gedenkstelle vor der Burg und wollen gemeinsam Blumen niederlegen. Im Anschluss wird es eine Führung über die Burg geben, auf der Berichte von Zeitzeug*innen vorgelesen und Originaldokumente gezeigt werden. Als Abschluss ist das Radebeuler Luisenstift eingeladen, ihre erst kürzlich erschienene Ausstellung zum Frühen KZ Hohnstein zu präsentieren. In einem Schulprojekt beschäftigten sich Schüler*innen mitder Burggeschichte 1933 / 1934. Symbolisch soll die Ausstellung dann an die Stadt Hohnstein übergeben werden. Die Veranstaltung, an der auch Angehörige ehemaliger Häftlinge teilnehmen werden, ist kostenfrei und wird durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen unterstützt.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Richter, AKuBiZ e. V.

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt. Der VVN-BdA Leipzig e. V. sieht es als Verpflichtung an, sich vor Ort mit ihren Mitgliedern an diesem Gedenken zu beteiligen.

10:30 Uhr, Stadthaus (oberer Martin-Luther-Ring/ Lotterstraße) Abfahrt der Shuttlebusse

11:00 Uhr, Mahnmal Abtnaundorf

Musikalischer Auftakt:

  • Kammerchor der Schola Cantorum Leipzig

Gedenkreden:

  • Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig,
  • Gjulner Sejdi, Romano Sumnal e.V.

Gebete:

  • Martin Henker, Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Leipzig
  • Gregor Giele, Katholische Propstei St. Trinitatis Leipzig
  • Küf Kaufmann, Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig

Blumenniederlegung mit Schweigeminute
Musikalischer Ausklang

11:45 Uhr – Rückfahrt der Shuttlebusse zum Neuen Rathaus

ca. 12:15 Uhr, Neues Rathaus, Obere Wandelhalle

Gedenken an der Tafel für die im Nationalsozialismus ermordeten Stadtverordneten

12:30 Uhr, Neues Rathaus, Untere Wandelhalle

Einführung in die Ausstellung „Freiheit kontra Hitlerjugend. Jugendgruppen in Sachsen 1933-1945“:

  • Dr. Thomas Töpfer / Isabella Beck, Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
     

18:00 Uhr – An der Gedenkinstallation auf dem Hauptbahnhof am Museumsbahnsteig wurde ebenfalls der Opfer gedacht.
   
Photos: Evelyn Bohnhardt

Gedenken des VVN-BdA Leipzig e. V. für die Leipziger Widerstandskämpfer während der NS-Zeit

 

Am 13. Januar, 11 Uhr am Ehrenhain / Leipziger Südfriedhof fand das Gedenken des VVN-BdA Leipzig e. V. für die Leipziger Widerstandskämpfer während der NS-Zeit statt.

Am 11. und 12. Januar 1945 wurden im Hof des Dresdner Landgerichtes die aktiven Mitglieder der antifaschistischen Leipziger Widerstandsgruppe „Schumann – Engert – Kresse“ hingerichtet. Ihrer und weiterer Leipziger, die sich während der NS-Zeit gegen das Regime auflehnten und dafür mit dem Leben bezahlen mussten, gedenkt der Bund der Antifaschisten Leipzig (BdA) am Samstag, dem 13. Januar, 11 Uhr am Ehrenhain auf dem Südfriedhof und lädt Interessierte herzlich dazu ein.

Im Sommer 1944 wurden zahlreiche Mitglieder des aktiven Widerstandes, die sich im Zuge der Hoffnung auf ein baldiges Ende Nazi-Deutschlands in kleinen Zirkeln und Gruppen neu- oder reorganisiert hatten, in Leipzig aufgespürt und verhaftet. Sie mussten schwere Misshandlungen erdulden, bevor ihnen schließlich der Prozess gemacht wurde. Im November ’44 erfolgten die Todesurteile, welche im Januar 1945 vollstreckt wurden.

Großer Dank an Juliane Nagel (MdL / DIE LINKE.) für ihre tiefgründige, ergreifende Rede anlässlich des Gedenktages.

Wir gedenken:

Georg Schumann (28.11.1886 – 11.1.1945)
Otto Engert (24.7.1895 – 11.1.1945)
Kurt Kresse (15.5.1904 – 11.1.1845)
William Zipperer (27.12.1884 – 12.1.1945)
Arthur Hoffmann (29.9.1900 – 12.1.1945)
Karl Jungbluth (17.3.1903 – 12.1.1945)
Alfred Frank (28.5.1884 – 12.1.1945)
Georg Schwarz (27.3.1896 – 12.1.1945)
Richard Lehmann (28.1.1900 – 12.1.1945)
Wolfgang Heinze (25.1.1911 – 12.1.1945)
Dr. Magarete Blank (21.2.1901 – 8.2.1945)
Walter Heise (8.9.1899 – 8.2.1945)

Gedenken anlässlich des 13. Todestages von Oury Jalloh am 07.01.2018 in Dessau

Liebe KameradInnen, AntifaschstInnen, AktivistInnen, FreundInnen und UnterstützerInnen,

Wir freuen uns über die gezeigte beeindruckende Solidarität so vieler Menschen, die ihren Weg u. a. aus Sachsen nach Dessau gefunden hatten, um gemeinsam zu gedenken und zu demonstrieren. Sie folgten dem Aufruf:

„Lasst uns ein klares Zeichen gegen die kontinuierlich tödliche und rassistische Gewalt des Staates und der systematischen Straflosigkeit für die Täter*innen setzen!“

Die etwa 3.000 Menschen forderten am Sonntag in Dessau Aufklärung im Fall Oury Jalloh. Es ist die bislang größte Demonstration am Jahrestag des vor 13 Jahren in einer Polizeizelle verbrannten Sierra Leoners.

„Als wir 2005 gesagt haben, dass mein Freund ermordet wurde, haben sie uns für verrückt erklärt“, sagt Mouctar Bah, der Gründer der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh. „Heute stehen wir hier mit tausenden Menschen, die alle dasselbe sagen.“

#OuryJalloh #DasWarMord!